Wie möchten wir im Alter leben?

Total erwartbar, weil es dem tief in uns allen verwurzelten Willen nach einem eigenständigen und selbstbestimmten Leben – auch im Alter – entspricht, haben in einer repräsentativen Umfrage der Altersgruppe über 50 Jahren 2/3 (67%) diese Frage beantwortet mit: „Wohnung bzw. Haus ohne Hilfe“.

Deutlich weniger Befragte, nur knapp 1/4 (23% bzw. 22%), sahen sich in einem Betreuten Wohnen ohne bzw. mit Pflegeheimanschluss, bei Kindern und Verwandten wollen 16 % leben; nur 15% in einem Pflegeheim/einer Pflegeeinrichtung. Welche Handlungsbedarfe allein im Kreis Rendsburg-Eckernförde entstehen, kann man erahnen, wenn man sich mit dem kürzlich durch die Kreisverwaltung vorgestellten Demografiebericht beschäftigt.

Aktuell erstellt der Kreis auf dieser Grundlage gerade seine fortgeschriebene Pflegebedarfsplanung.

Das Landespflegegesetz verpflichtet die Kreise und kreisfreien Städte, Bedarfspläne zu erstellen und diese regelmäßig fortzuschreiben. Mit der Fortschreibung der sozialraumorientierten Infrastruktur- und Pflegebedarfsplanung wird im Rahmen der Daseinsvorsorge ein maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Versorgungslandschaft geschaffen.

Ich wünsche mir dabei, dass diese Pflegebedarfsplanung für Pflegekassen und Anbieter eine höhere Verbindlichkeit bekommt. Dafür werde ich mich als Landtagsabgeordneter einsetzen. Und ganz wichtig: Für unserer Region zwischen Kiel und Neumünster ist es besonders wichtig, dass die Pflegebedarfsplanung in der Region, vor allem mit der der beiden kreisfreien Städte, vernetzt wird. Auch dafür werde ich mich im Landtag stark machen!

Überhaupt: Eine gute Pflegeinfrastruktur erfordert eine gute Vernetzung im Sozialraum.

Das kann nur gelingen, wenn Vernetzung und Kooperation ausgebaut werden und die Entwicklung lebendiger Nachbarschaften unterstützt wird. Zur Sicherung einer Pflege und Betreuung im häuslichen Umfeld bedarf es aber auch flankierender Unterstützungs- und Entlastungsangebote. Deswegen brauchen wir dringend mehr Plätze in der „solitären“ Kurzzeitpflege, in die pflegebedürftige Menschen für eine Zeit aufgenommen werden können, wenn eine Versorgung zu Hause nicht möglich ist, zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei Urlaub oder in Entlastungsphasen für die pflegenden Angehörigen.

Ich bin deshalb froh, dass die SPD-Landtagsfraktion bereits in der laufenden Legislaturperiode 10 Mio. € Investitionsfördermittel für die Stärkung der Kurzzeitpflege in den Haushalt des Landes hat einwerben können (https://www.birte-pauls.de/…/auf-initiative-der-spd-10…/).

Daran möchte ich als unser Landtagsabgeordneter gerne anknüpfen.

Damit wir auch im Alter dort leben können, wo für jede und jeden Heimat ist – wo sie und er zuhause sind.